Party: Konzerthausorchester und Dmitrij Kitajenko

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Party: Konzerthausorchester und Dmitrij Kitajenko

KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN
DMITRIJ KITAJENKO Dirigent
OLESYA GOLOVNEVA Sopran
DMYTRO POPOV Tenor

Igor Strawinsky: „Der Kuß der Fee“ - Divertimento nach dem gleichnamigen Ballett auf Musik von Pjotr Tschaikowsky

Pjotr Tschaikowsky: Arioso der Jolanthe aus der Oper „Jolanthe“

Pjotr Tschaikowsky: Romanze des Vaudémont aus der Oper „Jolanthe“

Pjotr Tschaikowsky: Duett Jolanthe und Vaudémont aus der Oper „Jolanthe“

PAUSE

Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 4


In den Abschiedskonzerten, die Dmitrij Kitajenko als Erster Gastdirigent des Konzerthausorchesters leitet, breitet er noch einmal meisterhaft ganz unterschiedliche Facetten der russischen Musikgeschichte vor seinem Publikum aus. Zauberisch geht es im ersten Teil zu, mit Arien und Duetten aus Tschaikowskys Märchen-Oper „Jolanthe“ und Strawinskys „Kuss der Fee“, einem Tanzwerk nach Klavierstücken und Liedern des Kollegen. Das Material war Strawinsky offenbar so nah, dass er sich bald nur noch vage erinnern konnte, „welche Musik von Tschaikowsky stammt und welche von mir“. Das finale Pasticcio jedenfalls ist ganz und gar echtes russisches Ballett voller Magie und Folklore.
Völlig anders wird die Stimmung im zweiten Teil des Konzerts mit Schostakowitschs 5. Sinfonie. Dmitri Schostakowitsch lebte damals in ständiger Angst, von Stalins Geheimpolizei verschleppt zu werden, hatte Depressionen und Suizidgedanken. Bei seiner 5. Sinfonie, die er fern von Leningrad auf der Krim komponierte, ging es für ihn um alles. Mit ihrer Komposition sollte der in Ungnade Gefallene beweisen, dass er ein linientreuer Künstler war. Das Werk hatte 1937 riesigen Erfolg und wird bis heute kontrovers beurteilt. Ob subversiver Gehalt oder nicht, Triumph- oder entlarvender Todesmarsch – Schostakowitsch war zwar gedemütig, aber zumindest vorerst gerettet.